Interview mit Isabel Kröniger

21.07.2021Allgemein

Geschäftsführerin der ResMed Healthcare seit 1. Juli 2021

Frau Kröniger, Sie haben zum 1. Juli 2021 die Geschäftsleitung der ResMed Healthcare übernommen. Was macht ResMed Healthcare für Sie zu einem besonderen Arbeitgeber?

Zum einen ist die Gesundheitsbranche sehr spannend, weil die Digitalisierung vielerorts erst in den Kinderschuhen steckt – da lässt sich noch wahnsinnig viel bewegen und gestalten. Zum anderen hat mich die Unternehmenskultur vom ersten Tag an überzeugt: Der Umgang miteinander ist sehr offen, neue Ideen werden wertgeschätzt und das gemeinsame Ziel zählt mehr als die Ambitionen einzelner Bereiche. Es herrscht eine sehr positive Aufbruchsstimmung, Dinge gemeinsam voranzubringen.

Der Einstieg in die Geschäftsführung in Zeiten einer Pandemie ist sicherlich nicht leicht. Wie sieht der Einstieg aus und wie stellt sich die Geschäftsführung nun auf?

Ich habe das Glück, dass ich bereits einige Monate vor der Pandemie Teil des ResMed-Teams geworden bin und seitdem den Bereich Operations leite. Dadurch fühlt sich der Schritt in die operative Geschäftsführung gar nicht mehr so groß an, wobei ich mir der zusätzlichen Verantwortung natürlich sehr bewusst bin.

Der bisherige Geschäftsführer Martin Schmausser übernimmt unter anderem die Bereiche Fusionen und Akquisitionen, um die ambitionierten Wachstumsziele der ResMed Healthcare zu erreichen. Ich trete in seine Fußstapfen was den Bereich Operations bei der ResMed Healthcare betrifft. Zusammen mit dem kommerziellen Geschäftsführer bilden wir dann die ResMed Healthcare Geschäftsführung. Das heißt wir arbeiten Hand in Hand: Seine Vertriebsorganisation übergibt neue Patienten in meinen Verantwortungsbereich und wir sorgen für eine glückliche und hoffentlich lange Kundenbeziehung.

Welche besonderen Herausforderungen sehen Sie für das Unternehmen durch die Pandemie und wie wirkt sie sich auf die Zukunft von ResMed Healthcare aus?

Wir wissen nicht erst seit der Pandemie, dass das Gesundheitswesen digitaler werden muss. Sie hat uns aber noch klarer gezeigt, dass wir digitale Lösungen brauchen, um eine optimale Patientenversorgung zu gewährleisten. Als Teil von ResMed sind wir dafür bereits sehr gut gerüstet – von der Online-Beratung zur Maskenanpassung, über Telemonitoring-fähige Therapiegeräte, bis hin zu unserem digitalen Patientenservice, der unseren Kunden volle digitale Transparenz über ihren Therapieerfolg gibt. Aber das ist sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange. Hier werden wir weiter in digitale Innovationen investieren.

Wenn wir uns kurz Ihren Werdegang anschauen: Sie kommen aus dem Bereich des Kundenservices, Qualitäts- und Prozessmanagements. Inwiefern werden Ihre bisherigen Erfahrungen in Ihre neue Position einfließen?

Ich bin nicht erst seit 1. Juli 2021 für die operativen Abteilungen verantwortlich, sondern seit meinem Einstieg bei ResMed Healthcare im Dezember 2019. Seitdem habe ich neben Effizienzsteigerungen auch die Kundenorientierung in den Mittelpunkt meines Handelns gestellt – und trage das konstant so weiter in meine Teams. Neu ist, dass ich diesen Kundenfokus als Geschäftsführerin nun nicht mehr nur in den Service-Teams etabliere, sondern ihn viel besser in der Unternehmensphilosophie verankern kann: Denn auch Abteilungen ohne direkten Patientenkontakt können maßgeblich zu einer besseren Kundenzufriedenheit beitragen. Und diese wiederum sorgt für eine stärkere Loyalität und einen höheren Customer Lifetime Value, was ein wichtiges Standbein unserer Wachstumsstrategie ist.

Wir wissen nicht erst seit der Pandemie, dass das Gesundheitswesen digitaler werden muss. Sie hat uns aber noch klarer gezeigt, dass wir digitale Lösungen brauchen, um eine optimale Patientenversorgung zu gewährleisten.

Sie haben eben den Service als Ihr Business-Thema betitelt. Welches Thema würden Sie als Ihr Herzensthema bezeichnen?

Ich habe viele gestresste und frustrierte Mütter beim Spagat zwischen Kind und Karriere gesehen – und das lag oftmals nicht an den Müttern selbst, sondern sowohl an Vorurteilen, dass Führung in Teilzeit nicht möglich wäre, als auch an Strukturen, die das gar nicht erst ermöglichen. Hier muss generell ein Umdenken stattfinden. Das heißt für mich: Hier sind sichtbare Vorbilder gefragt und leistungsorientierte Frauenförderung generell (nicht nur für Mütter), um alte Denkmuster aufzubrechen. Denn Diversität in Führungsteams ist enorm wichtig: Unternehmen mit einem ausgewogenen Frauenanteil in der Führung sind schlichtweg erfolgreicher. Also gebt den Frauen ihre Chance sich zu beweisen und ermutigt sie dazu, sich das auch zuzutrauen!

Welche Themen möchten Sie als erstes als Geschäftsführerin bei ResMed Healthcare angehen, wo möchten Sie Akzente setzen?

Zum einen möchte ich die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bereichen weiter verbessern: Das Co-Leadership Modell zwischen mir als Geschäftsführerin für Operations und dem Geschäftsführer für Commercial bildet dafür eine wesentliche Grundlage. Wir müssen Hand in Hand arbeiten und das aktiv vorleben. Zum anderen werde ich kurzfristig ein übergreifendes Customer Experience Management etablieren, damit die Stimme unserer Kunden noch mehr Gewicht bekommt und bei wichtigen Projekten frühzeitig gehört wird, sodass wir unsere Mission, einen echten Patienten-Mehrwert zu schaffen, noch besser erfüllen können.

Vielen Dank für Ihre Zeit und die wertvollen Einsichten. Wir wünschen einen guten Start in der Geschäftsführung von ResMed Healthcare.