Zahnärzte und Schlafmediziner: Das neue Dream-Team für Schlafapnoe-Patienten

26.11.2020Fachkreise

Mit der Kassenzulassung der Unterkieferprotrusionsschiene steht Patienten mit leichter oder mittlerer obstruktiver Schlafapnoe ein weiteres, niederschwelliges Therapieangebot als Kassenleistung offen. Dr. Claus Ziegenbein von ResMed kommentiert diesen Meilenstein in der Behandlung von Schlafapnoe-Patienten und die Notwendigkeit der Kooperation zweier medizinischer Disziplinen.

Martinsried, 26. November 2020 – Die am 20. November veröffentlichte Pressemitteilung 61/2020 vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) verkündete die Anerkennung der Unterkieferprotrusionsschiene als Kassenleistung bei Atemaussetzern im Schlaf. Sie stellt einen Meilenstein für die Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe (OSA) dar. Damit steht Ärzten neben der klassischen PAP- (Positive Airway Pressure) Therapie eine weitere Therapiemöglichkeit zur Verfügung, leichten und mittelschweren Ausprägungen der obstruktiven Schlafapnoe zu begegnen. Wie das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in diesem Jahr bestätigte, ist die Unterkieferprotrusionsschiene als wirksame Therapie gegen Tagesschläfrigkeit bei obstruktiver Schlafapnoe geeignet. Die Schiene ist als niederschwelliges Angebot in den Therapieeinstieg zu sehen, um Betroffenen, die nicht mit Maske schlafen können oder wollen, eine rasche Verbesserung des Gesundheitszustands zu ermöglichen. Um diese Therapie zu einem Erfolg für die Patienten zu machen, müssen Zahnärzte und Schlafmediziner eng kooperieren.

Volkskrankheit Schlafapnoe: Einstiegstherapie erweitert Zugang zu Betroffenen

Der Anwendungsbereich der auch als Schnarcherschiene bezeichneten Unterkieferprotrusionsschiene reicht vom habituellen Schnarchen bis hin zu leichter und mittelgradiger OSA. Schätzungen gehen von aktuell circa 26 Millionen Betroffenen in Deutschland [1] aus – gerade einmal 1 Millionen sind bereits diagnostiziert und wenden eine Therapie an. Mit einer Unterkieferprotrusionsschiene wie der Narval CC von ResMed, die von knapp 140.000 Patienten weltweit zur Verbesserung der Schlafqualität genutzt wird, ist ein Therapieeinstieg für viele Schlafapnoepatienten vergleichsweise leichter, da sie nur geringe Auswirkungen auf die Lebensgewohnheiten der Patienten mit sich bringt.

Funktionalität der Unterkieferprotrusionsschiene

Durch die Protrusion von Unterkiefer und Zungengrund wird ein Verschluss der Atemwege im Schlaf verhindert. Somit wird nicht nur lautes Schnarchen, sondern auch eine Obstruktion der Atemwege effektiv unterbunden. Dies führt – genau wie die PAP-Therapie – zu einem unmittelbar positiven Effekt auf die Schlafqualität und den Sauerstoffgehalt im Blut. Es vermindert Tagesmüdigkeit, Konzentrationsstörungen, morgendliche Kopfschmerzen und Einbußen der allgemeinen Leistungsfähigkeit. Auch werden die für die Regeneration des Körpers so wichtigen Tiefschlafphasen nicht mehr durch einen gestiegenen CO2-Gehalt und die damit verbundenen Weckreaktionen des Gehirns gestört. Um dem Ersticken zu begegnen, löst der Körper diese unbewussten Weckreaktionen aus, um die ausgesetzte Atmung wieder anzustoßen. Die Folgen sind Stress, der einen erholsamen Schlaf verhindert, Lebensqualität und Leistungsfähigkeit am Tage beeinträchtigt und unbehandelt schwerwiegende kardiovaskuläre Erkrankungen nach sich ziehen kann.

Unterkieferprotrusionsschienen-Therapie erfordert enge Kooperation von Zahnärzten und Schlafmedizinern

Die Kassenzulassung der Schiene ist der erste Schritt zu erweiterten Therapieoptionen für Betroffene. Nun gilt es noch, die Prozesse von der eigentlichen Diagnose über die Realisierung der Schiene bis hin zur Kontrolle der Therapie und dem Titrieren der Schiene zu optimieren. Was hier gefordert ist, ist das enge Zusammenspiel der behandelnden Ärzte. Schlafmediziner, bei denen die Diagnose und die Überwachung der Therapie liegt und Zahnärzte, die die Anpassung vornehmen und den Tragekomfort der Schiene sowie den Zustand der Zähne im Auge behalten müssen, sollten zum Wohle der Patienten nahtlos kooperieren. Ein komfortabler Therapiepfad mit engem ärztlichem Austausch zum jeweiligen Status ihrer Bereiche dient der Gesundheit der Patienten, dem Therapieerfolg und auch der Akzeptanz dieser niederschwelligen Therapie.

Über ResMed

ResMed (NYSE: RMD, ASX: RMD) ist Vorreiter in der Entwicklung innovativer und digitaler Lösungen für die Schlaf- und Beatmungstherapie vor allem im außerklinischen Einsatz. Damit ermöglicht das Unternehmen mit Hauptsitz in San Diego, CA in über 140 Ländern weltweit Patienten mit chronischen Erkrankungen ein besseres Leben außerhalb des Krankenhauses. In Deutschland beschäftigt das Unternehmen über 750 Mitarbeiter. Davon sind mehr als 450 Mitarbeiter bei ResMed Healthcare, dem Homecare Unternehmen von ResMed tätig. Dieser versorgt deutschlandweit über 250.000 Patienten mit Schlaf- und Beatmungstherapien über ein Netz an Service-Filialen und durch die direkte Versorgung im häuslichen Umfeld.

ResMeds innovative Therapiegeräte, die durch den Unternehmensbereich ResMed Deutschland über den qualifizierten Fachhandel an Einrichtungen und Patienten vertrieben werden, ermöglichen die effiziente und klinisch qualitative Versorgung von Menschen mit schlafbezogenen Atmungsstörungen, COPD und anderen chronischen Erkrankungen.

Cloud-basierte Softwarelösungen unterstützen Ärzte, Fachpersonal und Pflegekräfte dabei, Patienten in ihrer häuslichen Umgebung oder einer Pflegeeinrichtung optimal zu betreuen. Damit wird eine bessere, kosteneffizientere Gesundheitsversorgung, bei gleichzeitiger Wahrung von mehr Lebensqualität für die Patienten und optimierter Integration in den klinischen Alltag ermöglicht.

Weitere Informationen unter: www.ResMed.de

Pressekontakt

Heike Schubert

+49 (0) 89 3888 920 20

ResMedGER@allisonpr.com


[1] Benjafield AV, Ayas NT, Eastwood PR, Heinzer R, Ip MSM, Morrell MJ, Nunez CM, Patel SR, Penzel T, Pépin JL, Peppard PE, Sinha S, Tufik S, Valentine K, Malhotra A. Estimation of the global prevalence and burden of obstructive sleep apnoea: a literature-based analysis. Lancet Respir Med. 2019 Aug;7(8):687-698. doi: 10.1016/S2213-2600(19)30198-5. Epub 2019 Jul 9. PMID: 31300334; PMCID: PMC7007763.