So schläft Deutschland: Wenn Schnarchen die Nachtruhe stört und Stress die Schlaf­qualität beinträchtig

29.03.2022Aktuell, Schlafen

Anlässlich des Weltschlaftags führte ResMed eine internationale Umfrage zum Schlafverhalten durch. In Deutschland wurden 1.000 Personen befragt, die Ergebnisse decken Verbesserungspotenzial auf: Über die Hälfte der Deutschen schnarcht und die Schlafqualität wird von vielen als schlecht bezeichnet. Gleichzeitig herrscht Ungewissheit über geeignete Maßnahmen und Ärzte schenken dem Thema kaum Aufmerksamkeit.

Martinsried, 28. März 2022 – Schlaf ist neben Bewegung und Ernährung die dritte Säule der Gesundheit. Allerdings wird diesem zentralen Aspekt des physischen und psychischen Wohlbefindens bei weitem noch längst nicht die Beachtung beigemessen, die man ihm eigentlich widmen sollte. Es ist höchste Zeit, das zu ändern: Knapp die Hälfte der Deutschen (48 %) schläft schlecht, wie die aktuelle Umfrage1 von ResMed, Vorreiter in der Entwicklung innovativer und digitaler Lösungen für die Schlaf- und Beatmungstherapie, zum weltweiten Schlafverhalten zeigt.

Seit Juli vergangenen Jahres ist das Thema Schlaf im Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention verankert. Mit digitalen Präventions- und Gesundheitsförderungsangeboten – im Handlungsfeld Stressmanagement – können Deutsche nun aktiv Hilfe zum Abbau schlafschädigender Verhaltensweisen und zur Förderung gesundheitsförderlichen Schlafverhaltens einfordern. Die Ergebnisse der Umfrage von ResMed zeigen, dass der Fokus auf Schlaf und die Investition in ausreichend Präventionsangebote in unserem Land dringend nötig ist.

Auch wenn das Thema Schlaf uns alle betrifft, schenken die Menschen diesem wichtigen Aspekt des täglichen Lebens und ihrer allgemeinen Gesundheit zu wenig Beachtung. Aus unserer Umfrage wird deutlich, dass wir und alle Akteure im Gesundheitswesen das Thema aktiv angehen und bewusst Aufmerksamkeit schaffen müssen

so Katrin Pucknat, Präsidentin ResMed Germany. „Menschen müssen wissen, an wen sie sich wenden und wie sie ihren Schlaf verbessern können.“

Schlafverhalten der Deutschen durch Pandemie beeinträchtigt

Die COVID-19-Pandemie hat Auswirkungen auf den Schlaf der Deutschen: Über die Hälfte der Befragten gibt zwar an, (viel) länger zu schlafen (insgesamt 52 %), aber gleichzeitig klagt ein Drittel der Deutschen über zum Teil erheblich schlechteren Schlaf (insgesamt 31 %). Als Gründe dafür werden vor allem Stress durch die Auswirkungen der COVID-19-Einschränkungen (35 %), Gedanken zu arbeitsbezogenen Themen (25 %), familiäre Sorgen (29 %), finanzielle Themen (21 %) sowie generelle Ängste (20 %) genannt.

Ein Alarmsignal für schlechte Schlafqualität ist kaum zu überhören: das Schnarchen. Über die Hälfte der Deutschen sind betroffen. So sind sich 27 % sicher ein Schnarcher zu sein, 31 % antworteten mit „ich schnarche vielleicht“. Dass Schnarchen ein Zeichen verminderter Schlafqualität ist, ist den meisten Deutschen bewusst (69 %). 39 % sehen dabei aber nicht nur die eigene Schlafqualität, sondern vor allem auch die ihrer Bettpartner beeinträchtigt. Etwa jeder Fünfte (22 %) befürchtet sogar, dass sein Schnarchen die eigene Beziehung gefährden könnte – damit sorgen sich die Deutschen mehr um ihre Beziehung als die Befragten in den USA (11 %), Australien (16 %) und Singapur (19 %).

Schlafqualität nicht im Fokus von Patienten und Ärzten

Dennoch lassen sich die Deutschen nicht mit ihren Schlafproblemen und ihrem Schnarchen helfen: Die wenigsten suchen sich medizinische Hilfe (14 %) und viele verweigern es, sich auf spezielle Schlafstörungen testen zu lassen (47 %). Selbst Ärzte sind hier laut Umfrage selten eine Hilfe – aus Sicht der Befragten erkundigen sich die Mediziner schlichtweg nicht nach dem Schlafverhalten ihrer Patienten (75 %). Das erklärt auch, warum viele Deutsche nicht wissen, wie und wo sie anfangen sollen, ihre Schlafstörung zu therapieren (39 %). Dabei können bereits kurze Tests aufzeigen, ob ein Risiko für eine Schlafstörung oder Schlafapnoe besteht. Anschließend geht der Weg über Hausarzt, Pneumologen und Schlafmediziner zur geeigneten Therapie.

Es ist Zeit umzudenken, denn ohne guten und ausreichenden Schlaf fehlt ein essenzieller Bestandteil zum physischen und psychischen Wohlbefinden. Eine gute Schlafqualität kann die mentale Gesundheit fördern, lässt Menschen tagsüber aktiver sein und verbessert das allgemeine Gesundheitsempfinden sowohl subjektiv als auch objektiv.

Weitere Informationen, Tipps und hilfreiche Do’s und Don’ts für einen besseren Schlaf finden sich hier.

1 ResMed Global Sleep Survey 2022: Befragt wurden 6.000 Personen über 18 Jahren in Australien, Frankreich, Deutschland, Singapur, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten. Die Umfrage wurde im Februar 2022 durchgeführt.