Unterschiedliche Formen der Schlafapnoe

Bei der Schlafapnoe kommt es vorübergehend zu einer mehr oder weniger ausgeprägten Beeinträchtigung des Atemflusses. Je nach Ursache dafür unterscheidet man verschiedene Formen der Schlafapnoe.

Die zwei bekanntesten Arten der Schlafapnoe sind die zentrale und die obstruktive Schlafapnoe. Es gibt aber auch gemischte Formen und Sonderformen, wie z. B. das Pickwick-Syndrom, von dem stark übergewichtige Menschen betroffen sind [1].

Schlafapnoe Symptome

Zu den typischen Symptomen einer Schlafapnoe – unabhängig von deren Ursache – zählen z. B.:

  • starke Tagesmüdigkeit
  • verminderte Leistungsfähigkeit
  • morgendliche Kopfschmerzen
  • nächtliches, starkes Schwitzen
  • nächtliches, häufiges Wasserlassen
  • depressive Verstimmungen
  • sexuelle Unlust/Potenzstörungen

Zentrale Schlafapnoe

Ursache einer zentralen Schlafapnoe ist eine Störung des Atemantriebs im Gehirn und/oder eine mangelnde Übertragung der Nervenimpulse auf die Atemmuskulatur.

Ursächlich können der zentralen Schlafapnoe verschiedene Erkrankungen zugrunde liegen. Zu diesen gehören z. B.:

  • Neuromuskuläre Erkrankungen
  • Nieren- und Herz-Erkrankungen
  • Schlaganfall

Eine besondere Form der zentralen Schlafapnoe ist die zentrale Schlafapnoe mit Cheyne-Stokes-Atmung. Sie kommt vor allem bei Patienten mit Herzschwäche, chronischer Nierenschwäche, in der Frühphase nach einem Schlaganfall oder bei Vergiftungen z. B. durch Kohlenmonoxid vor. Auch ein Aufenthalt in großer Höhe kann – aufgrund des Sauerstoffmangels – zu einer zentralen Schlafapnoe mit Cheyne-Stokes-Atmung führen [1,2,3].

Was ist eine Cheyne-Stokes-Atmung?

Die Cheyne-Stokes-Atmung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Atemtiefe und der Abstand der Atemzüge variieren. Die Atmung flacht zunehmend ab. Es kann zu einem kurzen Atemstillstand kommen, dem dann zunehmend tiefere Atemzüge folgen. Die Cheyne-Stokes-Atmung wird durch eine herabgesetzte CO2-Empfindlichkeit des Atemzentrums im Gehirn ausgelöst. Nur ein hoher CO2-Partialdruck im Blut löst einen Atemreiz aus. Danach wird die Atmung so lange flacher (was zu einem CO2-Anstieg im Blut führt), bis der CO2-Wert wieder einen Schwellwert erreicht hat, der für einen erneuten Atemreiz ausreicht.

Es kommt mehrfach zu plötzlichem Erwachen (Arousal), was zu Schwankungen von Herzfrequenz und Blutdruck und zur Störung und Unterbrechung des Schlafs führt [1,2,3].

Obstruktive Schlafapnoe

Die obstruktive Schlafapnoe (OSA), der eine erschlaffte Muskulatur in Rachen und Schlund zugrunde liegt, ist mit über 90 % die häufigste schlafbezogene Atmungsstörung (SBAS) [1].

Von einer obstruktiven Schlafapnoe spricht man, wenn es während des Schlafs zu Atemaussetzern (Reduktion des Atemflusses von mehr als 80 %) von mindestens zehn Sekunden kommt. Abzugrenzen davon sind sogenannte Hypopnoen, bei denen der Atemfluss sich für mindestens zehn Sekunden um mehr als 30 % reduziert. Diese Ereignisse müssen mit einem Abfall des Sauerstoffgehalts im Blut um mindestens 3 % und mehr oder einer Weckreaktion (Arousal) verbunden sein, um gezählt werden zu können [1].

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Pickwick-Syndrom (Obesitas-Hypoventilations-Syndrom)

Bei stark übergewichtigen Patienten (BMI > 30 kg/m2) kann übermäßiges Fettgewebe im Brust- und Bauchraum Druck auf die Lunge ausüben und diese bei der Atmungstätigkeit einschränken (Hypoventilation). Bei einem Großteil der Patienten (ca. 90 %) liegt auch eine obstruktive Schlafapnoe vor, sodass man das Pickwick-Syndrom auch als eine Sonderform der obstruktiven Schlafapnoe bezeichnen kann.

Therapie der Schlafapnoe

Obwohl die einzelnen Formen der Schlafapnoe unterschiedliche Ursachen haben, sind die Therapiemöglichkeiten ähnlich. Das Therapieziel ist in allen Fällen eine ausreichende Sauerstoffzufuhr und eine Wiederherstellung einer gesunden Schlafstruktur.

CPAP-Therapie

Für die meisten Menschen mit Schlafapnoe stellt die CPAP-Therapie (continuous positive airway pressure) das Behandlungsmittel der Wahl dar. Es gibt eine Reihe ähnlicher Arten der Überdrucktherapie, die im Einzelfall ausgewählt werden müssen [1,3]. Die CPAP-Therapie erfolgt über eine Maske, die nachts getragen wird.

Schlafschienen

Ist eine CPAP-Therapie nicht möglich oder nicht gewünscht, gibt es Alternativen: Gute Ergebnisse zeigen sich beim Einsatz sogenannter Schlafschienen (Unterkieferprotrusionsschienen), die den Unterkiefer bzw. die Zunge im Schlaf leicht nach vorne verlagern. Das bringt die Schlundmuskulatur unter Spannung und verhindert, dass die Zunge während des Schlafes nach hinten sinkt. Die Atemwege bleiben geöffnet.

Die Ursache behandeln

Sehr wichtig ist natürlich die Behandlung der Ursache, also z. B. eine Gewichtsreduktion oder die Therapie eines Schlaganfalls oder einer Herzschwäche [1,3].

Widerstandssyndrom der oberen Atemwege (UARS) 

Eine weitere schlafbezogene Atmungsstörung – jedoch keine Schlafapnoe – ist das Widerstandssyndrom der oberen Atemwege („upper airway resistance syndrome“ = UARS). Beim UARS führen eher geringe Atemflussbehinderungen zu Weckreaktionen aus dem Schlaf. UARS äußert sich vor allem durch Schnarchen und Tagesmüdigkeit, aber auch Antriebslosigkeit, depressive Verstimmung oder Ähnliches. Im Gegensatz zur obstruktiven Schlafapnoe findet man keine Atemaussetzer, wohl aber Atemflusslimitationen, die zu Weckreaktionen führen. Die Symptome können denen von OSA ähneln, allerdings sind häufiger Frauen betroffen und es besteht eine Verbindung zur orthostatischen Hypotonie – einem starken Blutdruckabfall mit Symptomen wie Schwindel, „Sternchensehen“ beim Wechsel aus dem Liegen oder Sitzen in die aufrechte Körperhaltung. Auch bei UARS kann eine nächtliche Überdrucktherapie bzw. alternativ eine Unterkieferprotrusionsschiene eine wirksame Therapie sein [4].

Respiratory Effort Related Arousal (RERA) bzw. Obstruktives Schnarchen  

Als obstruktives Schnarchen bezeichnet man eine Folge von geräuschvollen Atemzügen (von mind. zehn Sekunden Dauer), die durch eine erhöhte Atemanstrengung zu einer Weckreaktion führt. Dies kann z. B. die Folge von UARS sein [5].

Quellen

  1. Leitlinie „Nicht erholsamer Schlaf/Kapitel: Schlafbezogene Atmungsstörungen bei Erwachsenen“, 2017 https://www.dgsm.de/downloads/aktuelles/S3%20LL%20Nicht-erholsamer%20Schlaf%20Kap%20SBAS%2011818_20_s2_2017.pdf [zuletzt besucht am 05.11.2019].
  2. DocCheck Flexikon „Cheyne-Stokes-Atmung“ https://flexikon.doccheck.com/de/Cheyne-Stokes-Atmung [zuletzt besucht am 05.11.2019].
  3. MSD Manual „Zentrale Schlafapnoe“ https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/lungenkrankheiten/schlafapnoe/zentrale-schlafapnoe [zuletzt besucht am 05.11.2019].
  4. Stoohs, R A „Widerstandssyndrom der oberen Atemwege” Dtsch Ärztebl 2007; 104(12): A-784 / B-689 / C-663 https://www.aerzteblatt.de/archiv/54959/Widerstandssyndrom-der-oberen-Atemwege [zuletzt besucht am 05.11.2019].
  5. Website des Klinikums Nürnberg „Schlafbezogene Atmungsstörungen“ https://www.klinikum-nuernberg.de/DE/ueber_uns/Fachabteilungen_KN/kliniken/medizin3/fachinformationen/Schlafbezogene_Atmungsstoerungen.html [zuletzt besucht am 05.11.2019].